Im letzten Jahr hat das nr-Stipendienprogramm deutlich an Zuspruch gewonnen. Anfang 2015 ist zudem eine Verabredung mit der gemeinnützigen Olin gGmbH hinzu gekommen, um speziell Themen aus dem Bereich von Umwelt und Ökologie zu fördern. Denn freien oder auch fest angestellten Reportern fehlen oftmals die finanziellen Mittel für intensive, zeitaufwendige Recherchen. Für Tiefenschärfe eben. nr will deshalb Kollegen, die Vetternwirtschaft, Umweltskandale, Bausünden usw. aufklären und zum Beispiel ihr Recht auf Akteneinsicht bei den Behörden wahrnehmen möchten, ermutigen, sich um ein Stipendium zu bewerben.
Auf der Veranstaltung berichten Stipendiatinnen und Stipendiaten des vergangenen Jahres über ihre Projekte: Ulrike Heitmüller hat sich für den Tagesspiegel mit dem wachsenden Einfluss freikirchlicher Gemeinden befasst und dabei auch die Rolle ihres eigenen Großvaters unter die Lupe genommen; Philipp Jusim hat den Missbrauch von Pestiziden beim vermeintlich ökologischen Teeanbau in Indien recherchiert und darüber ein stark beachtetes Hörfunk-Feature produziert; Sebastian Garthoff hat in einer einfühlsamen Reportage für die Berliner Zeitung den Umgang eines ungarischen Dorfes mit den in der Gemeinde lebenden Roma recherchiert - als Beispiel für Toleranz und gegen Ausgrenzung; Susanne Götze, unsere erste Olin-Stipendiatin, recherchiert zur Zeit über den "Das Geschäft mit dem guten Gewissen" - wie effektiv ist der Emissionshandel als Instrument des Klimaschutzes, zehn Jahre nach seiner Einführung?