Mit dem EU-Beitritt Ungarns (2004), Rumäniens und Bulgariens (2007) war auch die Hoffnung auf mehr Pressefreiheit verbunden. Doch der aktuelle Blick auf die Länder ist ernüchternd: In Bulgarien besitzen wenige Unternehmer einen Großteil der Medien. Sie instrumentalisieren sie für politische Zwecke und pflegen enge Verbindungen mit den Machthabenden. Auch rumänische Medienmogule mischen sich mit ihren TV-Kanälen und Zeitungen in die Politik ein, um die eigenen Geschäfts- und Privatinteressen durchzusetzen. In Ungarn verschärfte die Regierung mit einem umstrittenen Gesetz unter anderem die Kontrolle öffentlich-rechtlicher Medien. Auch von staatlichen Eingriffen in Redaktionen wird berichtet.
Dass Medien Ländern als Machtinstrument genutzt werden, hat sie in eine tiefe Glaubwürdigkeitskrise gestürzt. Weshalb hat die Pressefreiheit in diesen Ländern solch einen geringen Stellenwert? Warum hatte der EU-Beitritt keinen positiven Effekt auf die Pressefreiheit? Und welche Lehren für die Zukunft sollte die EU daraus ziehen?