Die Anforderungen an investigative Rechercheure und Journalisten haben sich drastisch verändert. Früher waren es meist Einzelkämpfer, die sich dieser speziellen Art des Journalismus verschrieben hatten. Vor rund fünf Jahren dann die Trendwende: viele Medien errichteten Ressorts für investigative Recherchen - und aus Einzelkämpfern wurden Teamarbeiter. Der Grund: Heute ist den Herausforderungen kaum noch anders beizukommen. Investigative Recherchen werden immer aufwendiger, komplexer – Einzelkämpfer können dies oft nicht mehr leisten.
Früher bestand die Herausforderung darin, an exklusive Informationen zu kommen, an vertrauliche Akten oder geheime Papiere. Heute besteht sie darin, die Informations- und Datenflut zu organisieren und somit zu bewältigen. Journalisten wie Redaktionen müssen sich darauf einstellen. Mit Alfred Weinzierl (Spiegel), Hans Leyendecker (Süddeutsche Zeitung), Egmont R. Koch (Autor und Produzent) und Oliver Schröm (Stern) diskutieren vier erfahrene und namhafte Journalisten über Investigative Recherche – wie sie einmal war, wie sie heute ist und wie sie in Zukunft sein muss.